Besuch der Oberbürgermeisterin in den neu gestalteten Räumlichkeiten – Wirtschaftsjunioren renovieren gemeinsam mit jungen Geflüchteten die Seminarräume des Projektes KOMPASS
Die Schirmherrin der Saarbrücker Herausforderung würdigt mit der symbolischen Eröffnung der neugestalteten Seminarräume die Ergebnisse des Kooperationsprojektes zwischen den Wirtschaftsjunioren und dem Projekt KOMPASS des Deutschen Roten Kreuzes.
Am letzten Oktoberwochenende machten die Wirtschaftsjunioren ihrem Credo „Taten statt Worte“ alle Ehre. Sie gestalteten die Seminarräume beim Deutschen Roten Kreuz so um, dass es sich zukünftig dort in einer angenehmen Atmosphäre Ankommen und Lernen lässt. Dies tun sie gemeinsam mit jungen Geflüchteten, den Projektteilnehmern von KOMPASS.
Pinsel, Klebeband, Handschuhe gehören in der Regel nicht zum beruflichen Alltag der Wirtschaftsjunioren, doch wegen der hohen Motivation, Zeit und Arbeitskraft in den Dienst eines guten Zweckes zu stellen, fällt das nicht weiter auf. Der Einsatz kommt in diesem Herbst dem Projekt KOMPASS zugute. Es ermöglicht seit 2016 jungen Menschen mit Flüchtlingshintergrund, ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer sozialen Einrichtung abzuleisten, betreut die Teilnehmer intensiv pädagogisch und fördert ihre Sprachkenntnisse.
All das findet in Seminarräumen statt, die dringend renovierungsbedürftig waren. Mit dieser Frage wand sich der DRK Anfang des Jahres an die Saarbrücker Herausforderung. Dank des Einsatzes der AG Marketing und Kommunikation der Wirtschaftsjunioren konnte das Projekt geplant und durchgeführt werden. Dem Arbeitseinsatz voraus gingen etliche Stunden der Planung; Sarah M. Schreiber von Maurer Einrichtungen GmbH hat ihre Expertise in die Planung eingebracht, den BAUHAUS Baumarkt als Spender für die Farben und Pinsel gefunden, die Firma Metallbau Paul stellte Magnetleisten für die Wandgestaltung zur Verfügung und Mario Maurer (Sozialarbeiter und Kunststudent an der HBK) wurde für die Gestaltung der Wände engagiert. Dass viele helfende Hände zusammen an einem Tag einen echten Mehrwert schaffen und die geplanten Veränderungen umgesetzt werden konnten, das ist auch der Unterstützung durch die ASKO Stiftung und der SHS Foundation zu verdanken.
Nun ist die Farbe getrocknet und Oberbürgermeisterin Charlotte Britz weiht gemeinsam mit den Aktiven und Unterstützern die „neuen“ Räumlichkeiten im Gebäude des DRK in der Wilhelm-Heinrich-Straße 7 symbolisch ein. „An diesem Beispiel zeigt sich ganz praktisch, welche Verbindungen zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Saarbrücker Herausforderung hervorbringt und wie sich Unternehmen für das Gemeinwohl in der Landeshauptstadt einsetzen“ sagt Britz und ergänzt „sie tun das für die Menschen in den Nachbarschaften und unterstützen Organisationen. Gemeinnützige Initiativen sind aufgerufen, die Unternehmen mit ihren Ideen und ihren Projekten herauszufordern. Ich freue mich, dass damit alle Beteiligten ihrer Verbundenheit mit der Landeshauptstadt Ausdruck verleihen.“
„Wir freuen uns sehr, dass dieses wichtige Projekt des DRK-Landesverbandes eine breite gesellschaftliche Unterstützung erfährt. Junge Menschen mit Flüchtlingshintergrund wollen sich einbringen, um unsere Gesellschaft zu stärken. Ein besonderer Dank gilt den Wirtschaftsjunioren, den beteiligten Unternehmen und nicht zuletzt den jungen Menschen selbst, die sich für dieses Projekt begeistern ließen.“ So der Präsident des DRK im Saarland, Herr Michael Burkert.
Weiterführende Infos zu den Wirtschaftsjunioren
Die Wirtschaftsjunioren – das sind junge und engagierte Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren. Im Saarland zählen die Junioren rund 170 aktive Mitglieder aus allen Bereichen der Wirtschaft, über 220 „Ehemalige“ unterstützen die Aktivitäten als Fördermitglieder. Der Landesverband gehört zu den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) mit bundesweit mehr als 10.000 Mitgliedern; weltweit sind unter dem Dach der Junior Chamber International (JCI) fast 150.000 „Jaycees“ aktiv. Ein wichtiges Element der Juniorenarbeit ist das Networking: Für junge Führungskräfte sind die WJS Forum für Erfahrungsaustausch und gemeinsame Qualifizierung. Ob bei der „Ausbildungsplatzmesse“ oder bei der Veranstaltungsserie „Gründerwissen“: Die Weitergabe des eigenen Know-hows innerhalb des Netzwerkes an andere Junioren gehört ebenso zum Selbstverständnis der Organisation wie die gemeinsame Schulung und der Ausbau der eigenen Fähigkeiten – wie hier bei Aktionen gemeinsam mit der Saarbrücker Herausforderung. Das starke Netzwerk und das Engagement für Andere prägen die WJS-Aktivitäten.
Weiterführende Infos zu dem Projekt KOMPASS
Nachdem im ersten Jahr des Projektes KOMPASS sieben engagierte Freiwillige teilgenommen haben, wuchs die Zahl der Teilnehmer im neuen Jahrgang 2018/19 sehr erfolgreich auf bisher 25 und die Zahl der Interessierten nimmt stetig zu (ein Einstieg ist jederzeit möglich).
Geflüchtete Menschen absolvieren innerhalb des Projektes ein Freiwilliges Soziales Jahr bzw. einen Bundesfreiwilligendienst in vielen verschiedenen Bereichen wie u.a. der Krankenpflege, der Altenpflege und der Arbeit mit behinderten Menschen. Die Trägerschaft während des Freiwilligendiensts wird vom DRK Landesverband übernommen. In der Zeit ihres FSJ oder BFDs werden die Teilnehmer intensiv pädagogisch betreut und bei der beruflichen Orientierung unterstützt. Im letzten Jahrgang konnten sechs der sieben Teilnehmer im Anschluss an ihr freiwilliges Engagement eine Ausbildung beginnen. Diese Erfolgsbilanz wird auch für den neuen Jahrgang angestrebt.
Weiterführende Infos zur Saarbrücker Herausforderung
Die Saarbrücker Herausforderung stellt seit 2017 regelmäßig Kooperationen zwischen gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen her. Sie ist als Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums nach niederländischem Vorbild deutschlandweit erstmalig in Saarbrücken erprobt worden und hat sich in der Landeshauptstadt etabliert. Für engagierte Unternehmen und gemeinnützige Organisationen, Vereine, Initiativen stellt sie einen neuen Ansatz zivilgesellschaftlicher Lösungsversuche dar.